Der anhaltende Regen aus dem Vorjahr sowie die sintflutartigen Regenfälle der vergangenen Tage hatten den Boden gut gesättigt. So kam es, dass kleine Rinnsale zu großen Bächen und Wiesen zu kleinen Seen wurden. Viele kleine Einsatzstellen im Kreisgebiet mussten abgearbeitet werden.
Brunstorf.
Die erste Alarmierung führte die Ehrenamtler nach Brunstorf bei Schwarzenbek. Hier drohten die Wassermassen die örtlichen Klärteiche zu überfluten.
Die Helfern von Feuerwehr und THW brachten ihre Großpumpen sowie zwei Chiemseepumpen in Stellung und begannen mit den Pumparbeiten.
Die Großpumpe des THW Elmshorn sowie die der Freiwilligen Feuerwehr des Kreises Pinneberg waren hier ebenfalls im Einsatz.
Um das Wasser noch schneller abfließen zu lassen und es um die Klärteiche „herumzuleiten“, wurde mit einem Minibagger ein Graben ausgehoben.
Als zusätzlicher Schutz der Klärteiche wurde vor Ort ein Sandsackdamm errichtet. Die Sandsäcke wurden vom THW und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Mölln an die Einsatzstelle gebracht.
Die Bergungsgruppe des Ortsverbandes Lauenburg leuchtete die Einsatzstelle in Brunstorf aus.
Bis zum Einsatzende am 06.01.2018 gegen 08.00 Uhr war die Möllner Großpumpe für Pumparbeiten eingesetzt.
Kollow.
Zeitgleich (03.01.2018) sah die Lage im nicht weit entfernten Kollow ähnlich aus.
Von Brunstorf entsandte man einen Teil der Möllner Helfer mit dem LKW-Ladebordwand W/P sowie dem Anhänger Netzersatzanlage (Polyma) an diese weitere Einsatzstelle.
In Kollow bauten die THWler vier Wilo-Pumpen auf. Mit dieser Pumpenanzahl konnte eine Förderleistung von insgesamt 8.500 Litern/Min. erreicht werden. Das allein reichte jedoch nicht. Im weiteren Einsatzverlauf kamen zwei Hochleistungspumpen (Feuerwehr des Kreises Ostholstein sowie der Stadt Lübeck) und mehrere Tragkraftspritzen oder Vorbaupumpen von 12 weiteren Ortsfeuerwehren sowie die Feuerwehrleute vom LZG zum Einsatz.
Am Abend des 04.01.2018 konnten die Einsatzkräfte in Kollow deutlich reduziert werden. Vor Ort verblieben die beiden Hochleistungspumpen der Feuerwehren und die vier Wilopumpen des Möllner Ortsverbandes.
Am 05.01.2018 konnte im Laufe des Vormittags an dieser Einsatzstelle der Rückbau begonnen werden. Die eingesetzten THW-Kräfte rückten wieder in den Bereitstellungsraum an die Feuerwehrwache nach Brunstorf ein.
Mölln.
Während des gesamten Hochwassereinsatzes wurden stets Sandsäcke benötigt. Die Sandsackvorräte des Möllner THW (1500 Stück) neigten sich am Donnerstag Mittag dem Ende entgegen. Aus diesem Grund wurde im Kieswerk der Ohle & Lau GmbH in Mölln ein Sandsackfüllplatz errichtet. Hier befüllten Kameraden der Möllner Feuerwehr, einer Feuerwehrbereitschaft des Kreises sowie Helfer des THW Ortsverbandes Ratzeburg Sandsäcke, palettierten diese und verbrachten einen Teil davon zunächst in den Bereitstellungsraum nach Brunstorf oder direkt an die insgesamt sieben Einsatzabschnitte.
Aumühle.
Die Kameradinnen und Kameraden wurden am 04.01.2018 um 09.36 Uhr nach Aumühle alarmiert. Hier drohten die rauschenden Wassermassen durch den massiven Wellenschlag und die Strömung eine Uferböschung wegzuspülen. Das an der Böschung befindliche Hotel und Restaurant „Fürst Bismarck Mühle“ musste geschützt werden.
Gemeinsam mit Kameraden von diversen Feuerwehren wurde ein Sandsackdamm errichtet.
Kuddewörde.
Auch an der Grander Mühle in Kuddewörde war die Hochwasserlage durch die steigenden Pegel angespannt. Unmittelbar nach der Fertigstellung des Sandsackdamms in Aumühle fuhren die eingesetzten Möllner Kräfte an die Einsatzstelle zur ältesten Korn-Wassermühle Norddeutschlands. In dem Restaurant, welches sich in der Mühle befindet, stand das Wasser schon ca. 10 cm hoch.
Bereits bei Hochwassereinsätzen in der Vergangenheit hatten THW und Feuerwehr hier einen Sandsackwall errichtet. Dieser reichte als Schutz nicht mehr aus und musste erhöht werden.
Die Möllner Einsatzkräfte wurden bei dieser Arbeit u. a. von Kameraden des THW Ortsverbandes Ahrensburg unterstützt.
Die Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen aus Bad Segeberg war ebenfalls vor Ort und installierte hinter dem Sandsackdamm eine Wilopumpe. Zusammen mit der Tragkraftspritze der örtlichen Feuerwehr konnten 3.500 Ltr./Min. gefördert und so weiteres Eindringen des Wassers verhindert werden.
Gegen Nachmittag des 05.01.2018 konnten Möllner Einsatzkräfte die Kameraden des Ortsverbandes Bad Segeberg mit Gerät und Manpower ablösen. Die Segeberger Kräfte konnten somit aus dem Einsatz entlassen werden.
Am 06.01.2017 trafen der Fachberater THW und sein technischer Berater an der Einsatzstelle in Kuddewörde ein. Es konnte der Beschluss gefasst werden, dass die eingesetzten Vilopumpen durch zwei ausfallsicherere und bedienungsfreundlichere Chiemseepumpen ausgetauscht werden konnten. Gegen 13.00 Uhr war der Austausch vollzogen. Die Pumpen konnten an die ortsansässige Feuerwehr übergeben werden. Die Möllner THWler wurden an diesem Einsatzabschnitt nicht weiter benötigt und konnten letztlich einrücken.
An der Einsatzstelle in Kuddewörde wurden die ehrenamtichen Helfer durch das Restaurant an der Grander Mühle verpflegt. Hierfür sei an dieser Stelle ein großes Dankeschön ausgesprochen!
Reinbek.
Während der regelmäßig stattfindenden Lagebesprechungen bei der Technischen Einsatzleitung (TEL) am Gerätehaus in Brunstorf ereilte die eingesetzten Kräfte am 05.01.2018 in den Mittagsstunden ein Hilfegesuch des Wehrführers der Feuerwehr Reinbek.
Gemeinsam mit dem Gruppenführer der Möllner Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen als technischer Berater machte sich der Fachberater THW auf den Weg zur nächsten Einsatzstelle.
In Reinbek wurde mehrere kritische Punkte beurteilt. U. a. war die Lage an einem Bauwerk (Mauer aus Feldsteinen) von Ausspülungen/Auskolkungen bedroht.
Nachdem der Fachberater THW sowie sein technischer Berater ihre Beurteilungen an zwei Lagebesprechungen des Einsatzstabes gemeldet hatten, wurde diese Einsatzstelle gegen 16.00 Uhr an den Fachberater THW des Kreises Stormarn übergeben.
Nach einem mehrtätigen Einsatzgeschehen konnten auch die letzten Einsatzkräfte des Möllner THW am 06.01.2018 gegen 14.00 Uhr zu ihrem Ortsverband zurückkehren.
Hier wurden Gerätschaft, Material und Fahrzeuge noch bis ca. 18.00 Uhr wieder gesäubert, um die Einsatzbereitschaft wiederherzustellen.
Das Zusammenspiel aus Feuerwehr und THW hat an allen Einsatzstellen hervorragend funktioniert. Auch das gemeinsame Arbeiten mit den Kameraden des LZG verlief wieder einmal großartig. Wir danken hier allen eingesetzten Kräften für ihr Engagement. Jeder Einzelne hat zu der erfolgreichen Abarbeitung dieses großen Einsatzes beigetragen.
Ein weiterer Dank geht an die Firma Ohle & Lau, die es kurzfristig ermöglichte, einen Sandsackfüllplatz auf dem Firmengelände zu errichten.
Außerdem danken wir allen Arbeitgebern, die ihren Mitarbeitern das Helfen durch Freistellung ermöglicht haben und natürlich auch den Familienangehörigen, die wieder einige Zeit auf ihre Liebsten verzichten mussten!